Schweinemast-Gegner demonstrieren in Parchim für Bauernhöfe statt Agrarfabriken

PRESSEMITTEILUNG

Parchim, 30.10.2013 – Bürger und Landwirte protestieren am Mittwoch gegen die von einem holländischen Großinvestor geplante Schweinemastanlage Dargelütz. Unter dem Motto „Bewegt die Beine für glückliche Schweine“ folgen sie dem Aufruf der Bürgerinitiative (BI) Dargelütz.

Die Veranstaltung richtet sich gegen Massentierhaltung und setzt sich für eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft in Mecklenburg ein. Sie beginnt um 16 Uhr am Landratsamt in Parchim, von dort ziehen die Teilnehmer zum Rathausplatz. Zahlreiche Landwirte der Region haben ihre Teilnahme mit Traktoren zugesagt. Bei der Abschlusskundgebung übergibt der BI-Sprecher Günter Schulze eine Petition an den Parchimer Bürgermeister für die nachfolgende Stadtvertretersitzung im Rathaus.

Die beantragte Schweinemast-Anlage in Dargelütz soll auf 12 ha für über 15.500 Schweine errichtet werden, davon 6.200 in der Zucht und rund 9.300 in der Mast. "Die Anwohner von Dargelütz wollen den Bau der Riesen-Schweinemast in ihrem Dorf verhindern, denn sie befürchten Geruchs- und Verkehrsbelästigungen sowie zunehmende Keim- und Nitrat-Belastungen", erklärt Günter Schulze. Für viele Demonstranten steht aber der Tierschutz im Vordergrund. „Industrielle Massentierhaltung ist würdelose Tierquälerei und schlicht nicht mehr zeitgemäß", sagt Maik Kindler, Bioschweinezüchter aus dem benachbarten Grebbin. „Wir sorgen uns auch um das Image unserer Region. Wer will denn demnächst hier noch Urlaub machen, wenn es überall stinkt und riesige Hallen in der Gegend rumstehen?“, fragen sich mecklenburgische Demonstranten.

„Dargelütz ist kein Einzelfall“, ergänzt Eckehard Niemann von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). „Das bundesweite Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken kämpft in ganz Mecklenburg-Vorpommern und Ostdeutschland gegen einen massiven Ausbau der agrarindustriellen Tiermast. Die behaupteten Vorteile für die Gemeinden in Form von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen treten nicht ein, stattdessen gibt es eine Verdrängung bäuerlicher Betriebe,  hohe Kosten wegen Straßenschäden durch den verstärkten Schwerlastverkehr und eine Schädigung der wichtigen Standortfaktoren Lebensqualität und Tourismus.“

Kontakt: 
  • Günter Schulze, Sprecher der Bürgerinitiative Dargelütz | schulze-dargeluetz@web.de 
  • Eckehard Niemann, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) im Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ | eckehard.niemann@freenet.de | Tel. 0151-11201634

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