Aus für Tierfabrik in Dargelütz

Stadtvertreter in Parchim beschließen am 24. September 2014 Veränderungssperre für Tierfabrik Dargelütz.

Am Ende ging alles ganz schnell. Nachdem die Gegner einer neuen Tierfabrik, die ein holländischer Investor im Ortsteil Dargelütz für rund 15 000 Schweine errichten will, seit einem Jahr Sturm gelaufen sind, beschlossen die Stadtvertreter nach nur siebenminütiger Diskussion das Aus für dieses Massentierhaltungsprojekt.


Kurz vor Abschluss der letzten Wahlperiode hatte sich eine Mehrheit der Stadtvertreter quer durch alle Fraktionen für eine Änderung des entsprechenden B-Planes entschieden, der seit Mai 2005 rechtsverbindlich war. Anschließend hat die Verwaltung auftragsgemäß eine Veränderungssperre erarbeitet, die für zwei Jahre gilt. Zwischenzeitlich soll das Bauleitverfahren so geordnet abgeschlossen werden, dass die bislang als Sondergebiet für Tierintensivhaltung und für eine Biogasanlage vorgesehenen Flächen als Sondergebiet für Windenergieanlagen ausgewiesen werden.

Bürgermeister Bernd Rolly hat zuvor über ein Telefongespräch mit dem holländischen Investor J.A.M. van den Heuvel informiert, dass er vor wenigen Tagen geführt hat. Van den Heuvel wollte erreichen, dass der Beschluss einer Veränderungssperre für zwei Monate verschoben wird, um weitere Gespräche zu führen. „Das habe ich abgelehnt“, so Rolly. Für mögliche Schadensersatzforderungen hat die Stadt 500 000 Euro als Rücklage eingestellt.

Günter Schulz von der Bürgerinitiative reagierte zufrieden, bleibt aber vorsichtig: „Man sollte das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist“.

Quelle: SVZ vom 25.September 2014